Leben und Kunst – Kunst und Arbeit

 

Das Kunst- und Kulturzentrum in Stilfser Brücke 16 ist in sich ein autonomer Raum für Therapie, Spiritualität, Kunst und Kultur.

Die Schutzengelkapelle ist aus einer extizentiellen und spirituellen Notwendigkeit entstanden. Jetzt gibt sie Schutz und Kraft, im Rückzug, für die inneren Erlebniswelten. Das Haus- Zimmertheater ist für innere und äußere Erlebniswelten, die auf der Bühne gezeigt werden, ein Raum für poetische, literarische, kulturelle Ereignisse, und es wurde am 14. Oktober 2023 mit der Uraufführung des Theaterstücks "Das weiße Auto für die Nacht und für den Tag" eingeweiht.

Diese Randsteine am Straßenrand sind zugleich Schutz und Warnung vor dem Abgrund. Wenn die Kunst, die in der Interaktion mit den Künstlern - im Sinne von "Jeder Mensch ist ein Künstler, wenn er die Möglichkeiten und Bedingungen bekommt und die Grundhaltung hat, diese Kunst zu zeigen" - als Sehnsuchtsraum verschwindet, verschwindet mit dem Leben die Lebendigkeit.

 

Die Künstler in Stilfser Brücke

 

Vor 20 Jahren war der Kunstraum um Stilfser Brücke 16 ein Symbol für bedingungslos freie Kunst für die damals junge Avantgarde des Landes. Heute bekannte Künstler wie Jakob de Chirico, Franz Pichler, Matthias Schönweger, Günther Vanzo, Hubert Scheibe, Egon Rusina, Roman Moser, Reinhold Tappeiner machten im Pfeiferhaus Stilfs, das damals zum Mutterhaus in Stilfser Brücke gehörte, Happenings, Performances, Kunstaktionen, Ausstellungen und Lesungen. Sie brachten dabei auch ihre Künstlerfreunde aus dem In- und Ausland mit und es entstanden Kunstaustausche zwischen europäischen Ländern, wie z. B. „Der Berg, das Meer – Raum für Ideen“ zwischen Schwerin und Stilfs.

All diese Kunstaktionen fanden nie isoliert vom Dorfleben statt, vielmehr sang beispielsweise der Kirchenchor von Stilfs Almlieder während die Venus vom Dokumenta-Künstler Pavel Schmit als Kunstaktion vor dem Pfeiferhaus gesprengt wurde.

Inzwischen wurde das Pfeiferhaus weitergegeben an Clara Mayer, die Präsidentin des Kunst- und Kulturverein "Wegmacher".

Aktuell, 2023 sind im Kunst- Kulturraum in Stilfser Brücke 16 hauptsächlich junge und einige alte KünstlerInnen tätig. Es ist ein Austausch zwischen den verschiedenen Kulturen im In- und Ausland und den Stilfser Brückener Bewohnern generell.

 

 

Skulpturen und Installationen 

 

Rund ums Haus zeugen verschiedenste Skulpturen und Installationen von seiner Entstehungsgeschichte und den Prozessen, die hier stattgefunden haben und immer weiter statt finden.

Die Skulptur ist Spur oder Rest vom gemachten Prozess zwischen Künstlern und der phantastischen Welt der Normalität, und sie ist immer wieder Veränderungen unterworfen. Die aufgearbeitete Gartenbank des ehemaligen Stilfser Bürgermeisters, die dieser in einem Moment der Eingebung in Stücke geschlagen und als Kunstwerk neu zusammengesetzt und dann meinem Kunstraum zur Verfügung gestellt hat, wurde zum Beispiel zum Dach für die Figur des Bildhauers Heinrich Schwabel, einem Grenzgeher zwischen Autismus und Wahnsinn. Romen Moser hat das Ganze komponiert und im Hang beim Haus in Stilfser Brücke 16 vor den Stierberg gestellt, bis sie die Natur nach über 30 Jahren zurückgeholt hat. Es entstand ein mystischer Raum zwischen dem Ausbruch aus der Normalität des Bürgermeisters, dem bereits der Normalität entschwundenen Heinrich Schwabel und dem Visionär Roman Moser.

Ein anderes Beispiel bildet die Grundlage für das Buch „Hangsicherung bei Regen“ (von Guido und Daniel). Die Skulpturen als Spuren vergangener Aktionen treiben den Kunstdiskurs immer wieder in neue Aktualisierungen.